Ihr Anwalt für Abfindung in Frankfurt

Ein grundsätzliches Recht für Arbeitnehmer auf Zahlung einer Abfindung bei einer Kündigung besteht nicht. In der Praxis endet dennoch der überwiegende Teil aller arbeitsrechtlichen Streitigkeiten im Zusammenhang mit einer Kündigung mit der Zahlung einer Abfindung durch den Arbeitgeber. Dies geschieht häufig im Rahmen eines gerichtlichen Vergleiches vor dem Arbeitsgericht oder auch in außergerichtlichen Verhandlungen mit dem Arbeitgeber.

Besonders bei Kündigungsschutzklagen wegen einer personenbedingten Kündigung oder verhaltensbedingten Kündigung kommt es sehr häufig im Prozessvergleich zur Zahlung einer Abfindung. Die Kanzlei Pagels verhandelt daher die Abfindung nach einer Kündigung mit Ihrem Arbeitgeber.

Eine Ausnahme zum obigen Grundsatz bildet § 1 a KSchG, der dem Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen zu billigt. Sowie § 9 KSchG, der im Fall der gerichtlichen Auflösung des Arbeitsverhältnisses ebenfalls eine Abfindung vorsieht.

Eine Abfindung kann mit dem Arbeitgeber in außergerichtlichen Verhandlungen beispielsweise im Rahmen eines Aufhebungsvertrages oder Abwicklungsvertrages ausgehandelt werden.

Davor einen vom Arbeitgeber vorlegten Aufhebungsvertrag oder Abwicklungsvertrag ohne anwaltliche Beratung zu unterschreiben, können wir nur eindringlich warnen. Denn häufig versucht der Arbeitgeber zunächst, sich zu billigen Konditionen des Arbeitnehmers zu entledigen. Im Rahmen eines Kündigungsschutzprozesses und unter dem Druck der gerichtlichen Überprüfung der Kündigung wird dann häufig eine höhere Abfindungssumme erreicht, als noch im ersten Angebot des Arbeitgebers.

Ebenfalls erhöht die Einschaltung eines Rechtsanwaltes in der Regel auch bei außergerichtlichen Aufhebungsverträgen oder Abwicklungsverträgen die Zahlungsbereitschaft der Gegenseite. Insbesondere wenn zu diesem Zeitpunkt die Klagefrist für eine Kündigungsschutzklage noch nicht verstrichen ist und der Arbeitnehmer den Trumpf einer Klage vor dem Arbeitsgericht noch ausspielen könnte.

Die Höhe der Abfindung ist Verhandlungssache. Lassen Sie sich daher von einem im Arbeitsrecht versierten und erfahrenen Rechtsanwalt beraten.

Nicht nur die Dauer Ihres Arbeitsverhältnisses, sondern auch Ihr Lebensalter, Ihre familiäre Situation, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und maßgeblich: Ihre Erfolgsaussichten in einem möglichen Kündigungsschutzprozess spielen einen Rolle bei der Ermittlung der Abfindungshöhe.

Je höher die Chancen des Arbeitnehmers sind, im Rahmen einer gerichtlichen Überprüfung der Kündigung einen Sieg davonzutragen, desto eher ist der Arbeitgeber bereit, über eine Abfindung zu verhandeln. Und je größer er sein Risiko mit der Kündigung zu scheitern einschätzt, desto mehr Verhandlungsspielraum bezüglich der Höhe der Abfindung besteht.

Die durchschnittliche Abfindungshöhe hat wenig Aussagekraft für Ihren individuellen Fall, da die Höhe unter anderem deutlich von folgenden Faktoren abhängt:

• Der Aussicht auf Erfolg einer möglichen Kündigungsschutzklage
• Länge der Betriebszugehörigkeit: Die Abfindung wird pro Beschäftigungsjahr gerechnet, dass heißt je länger das Arbeitsverhältnis gedauert hat, desto größer der Faktor mit dem multipliziert wird.
• Risikobereitschaft des gekündigten Arbeitnehmers: Sind Sie bereit sich im Zweifel bei Ihrem Arbeitgeber weiter beschäftigen zu lassen? In der Konstellation, dass der Arbeitgeber Sie „loswerden“ möchte, sie jedoch im Zweifel statt einer Abfindung auch mit einer Weiterbeschäftigung einverstanden sind, lässt sich in der Verhandlung mit Ihrem Arbeitgeber meist etwas höher „pokern“.
• Dringlichkeit der Kündigung: Hat ihr Arbeitgeber ein Interesse das Arbeitsverhältnis besonders schnell zu beenden und keinen Kündigungsschutzprozess mit ggf. unsicherem Ausgang abzuwarten?
• Beschäftigungsaussicht: Wie hoch sind Ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt? Stuft das Arbeitsgericht diese als gering an so ist in der Regel eine höhere Abfindungssumme fällig.
• Alter des Arbeitnehmers: Dieses Kriterium geht oft einher mit der o.g. Beschäftigungsaussicht.
• Finanzstärke Ihres Arbeitsgebers: Die übliche Abfindungshöhe hängt stark von der jeweiligen Branche, der Finanzkraft des speziellen Unternehmens und der jeweiligen Stärke des Betriebsrates ab:
  • eher hohe Abfindung sind zu erwarten bei derzeit finanzkräftigen Unternehmen:
    • Banken: Deutsche Bank, Commerzbank, UBS, KfW, DZ Bank, Unicredit Bank, EZB, Deutsche Bundesbank
    • Versicherungen: Generali, Axa
    • Metallbranche, Automobilbranche: Opel, Daimler, BMW, Continental, Bosch
    • Chemie, Pharma, IT
  • eher niedrige Abfindung sind derzeit in folgenden Branchen erwartbar:
    • Baugewerbe, Logistik, Gastronomie, Hotelgewerbe
• Besonderheiten im Arbeitsverhältnis oder in der Person des Arbeitnehmers (z.B. Schwerbehinderte, Betriebsratsmitglieder, langjährig Beschäftigte)

Als Faustformel kann man daher nur eine Spannweite der Abfindungshöhe nennen. Diese liegt vereinfacht gesagt meist zwischen 0,5 und 1,5 Bruttomonatsgehältern pro Beschäftigungsjahr.  In bestimmten Branchen und Positionen kann dieser Faktor auch bis zu 2,0 betragen oder in seltenen Fällen auch deutlich darüber hinausgehen.

Ein erfahrener Anwalt im Bereich Abfindungen berechnet anhand der Daten des Mandanten und den Erfahrungswerten aus vorherigen Abfindungsverhandlungen mit den lokalen Unternehmen eine mögliche Abfindung als Anhaltspunkt und Einstiegsbasis für Verhandlungen. Mit einer guten rechtlichen Ausgangssituation, Erfahrung im Bereich Arbeitsrecht und vor allem mit Verhandlungsgeschick lässt sich so die Höhe der Abfindung maximieren.

Beispiel:
Ein Arbeitnehmer hat 7 Jahre für einen Bruttomonatslohn von 3.000 € für seinen Arbeitgeber gearbeitet. Nach der Faustformel kann daher eine übliche Abfindungshöhe in dem großen Bereich von 10.500 € und 31.500 € liegen – in Einzelfällen sowohl auch über als auch unter diesem Bereich.

Anwalt für Arbeitsrecht für Abfindungsverhandlungen

Es ist aus o.g. Gründen sehr ratsam einen im Arbeitsrecht erfahrenen Anwalt an seiner Seite zu wissen, der die mögliche Abfindungshöhe einschätzen kann und daher gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verhandlung mit dem Arbeitgeber hat.

Liegen noch Besonderheiten vor oder hat der Arbeitnehmer in diesem Beispielsfall eine besonders hohe Chance den Prozess vor dem Arbeitsgericht zu gewinnen, dann kann durchaus auch eine höhere Abfindung erzielt werden. Insbesondere bei kürzeren Arbeitsverhältnissen im Rahmen von 1-3 Jahren Beschäftigungsdauer könnten bis zu 2 Bruttomonatsgehälter pro Beschäftigungsjahr gezahlt werden.

Lassen Sie daher die Kündigung Ihres Arbeitgebers durch einen Rechtsanwalt auf die Erfolgsaussichten überprüfen, denn je besser Ihre Erfolgsaussichten in einem Kündigungsprozess einzuschätzen sind, desto höher können Sie bei einer Abfindungsverhandlung „pokern“.